Ifp - Verteidigungsanwendungen
Dynamische Prüftechnologie
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ifp entwickelt eine Hard- und Software basierte, dynamische Prüftechnologie zur Fehlerdiagnose
und Abnahme komplexer Systeme, insbesondere Raketen (Raketenprüfstand).
Technische Systeme des Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbaus werden durch die enge Verknüpfung
von softwarebasierter Steuerung, Mechanik, Hydraulik, Pneumatik und Elektrik immer leistungsfähiger,
aber auch komplizierter - so kommen Möglichkeiten zur schnellen und leistungsfähigen
Diagnose eine immer grössere Bedeutung zu. Dabei existieren für die individuelle Prüfung
proprietärer Systeme mit spezifischen Prüfanforderungen nach Stand der Technik keine
Lösungen, die eine dynamische, ereignisgesteuerte Prüfung automatisiert ermöglichen,
und zugleich Anforderungen an Dokumentation und Revisionssicherheit bieten.
Vor diesem Hintergrund soll im diesem Projekt eine Prüftechnologie für die
dynamische Vermessung nicht-linearer, hochsensitiver Systeme erforscht werden, mit dem primären
Ziel der Entwicklung eines Raketenprüfgeräts. Das Anwendungsspektrum der angestrebten
Lösung geht aber weit über dieses unmittelbare Produktziel hinaus, sodass die
wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse auch für die Bereiche Hydraulik,
Elektroantriebe und andere komplexe mechatronische Systeme geplant ist.
Mit dem zu entwickelnden System werden folgende Eigenschaften angestrebt:
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Äußerste Messpräzision bei zugleich minimierter Wechselwirkung mit dem zu
prüfenden System (z.B. keine wesentliche Ladung von Kapazitäten
des Prüflings durch den Messstrom)
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Vermessung von dynamischem Systemverhalten statt nur statischer Merkmal-Ausprägungen
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Hochauflösende zeitliche Steuerung einschließlich Vermessung von Impulslaufzeiten etc.
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Echtzeitfähig mit Zeitschranken im Millisekundenbereich
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Automatisierte Prüfung nach programmierbaren Testsequenzen mit
ereignis-gesteuertem Prüfablauf (zustandsbasierte Tests) und
koordinierten Multithreading-Sequenzen
Angestrebt ist eine Eigendiagnosefunktion für das System, um systembedingte
Artefaktanteile periodisch bestimmen und kompensieren zu können, sowie zur
fortlaufenden Berücksichtigung der Eigenalterung des Systems (Prüfmittelüberwachung).
Das der Prüflogik zugrunde liegende Regelwerk wird in der KI Sprache PROLOG implementiert.
Wie aus dem Blockschaltbild erkennbar, wird ein PCI Express Modul als CPU und ein FPGA zur Anbindung
an einen VME Bus verwendet. Zur Verteilung der Ethernet/LWL Verbindungen dient ein PCIe Switch.
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Ergebnisse des Projekts (Stand 20.10.2016)
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Die Prüfabläufe wurden mit dem Software-Werkzeug Teststand
des Herstellers National Instruments erstellt.
Eine Bedienoberfläche erlaubt bequemen Zugang zu den Funktionen. Eine MD5 Prüfsumme wird
den Prüfsequenzen bei deren Produktions - Freigabe aufgeprägt. Jede erneute Freigabe erfordert
die Eingabe einer neuen Versionsnummer. Hier gilt: Ein Ziel des Projekts war die Sicherstellung
der Unversehrtheit der erzeugten Prüfsequenzen gegen absichtliche oder versehentliche Veränderungen
derselben. Dieses Ziel wurde erreicht.
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Es stellte sich heraus, dass die ereignisgesteuerten dynamischen Prüfsequenzen sich leichter
mit einem PROLOG Regelwerk abbilden lassen. Die Klauseln werden in der aktuellen PROLOG - Version
als compilierte Anweisungen in die Engine geladen und dort interpretiert.
Die Interfaces zur Interaktion zwischen den PROLOG-Klauseln und den Client/Server Tasks bzw. den
PROLOG Klauseln und der Hardware sind in C/C++ implementiert.
Fehlersimulationssystem Kabelbaum
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ifp entwickelt eine Hard- und Software basierte Lösung
zur Simulation von Kabelbrüchen in einem Militärfahrzeug. Das System dient der Ausbildung des
Wartungspersonals.
Die Hardware hierzu ist PC104 basiert.
Der Ethernet-Datenverkehr zwischen den Komponenten des Fahrzeugs wird analysiert
und anhand eines in XML Dateien hinterlegten Regelwerks werden die Kabel sodann programmgesteuert unterbrochen.
Hierzu werden geeignete AS Interface Clients (Relais) an dedizierten Punkten
am Fahrzeug platziert, welche den Kabelbruch
simulieren. Der zugrunde liegende Bus ist der AS Bus bei dem sowohl die Datenversorgung
vom AS Master zu den Clients als auch
die Stromversorgung über eine 2-Draht Leitung erfolgt.
Airbus Defence & Space
PC 104 Stack für eine Launcher Control Unit
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ifp stellt einen existierenden PC 104 Stack aus modernen Komponenten neu
zusammen.
Diese kundenspezifische von ifp entwickelte PC104 Lösung besteht aus
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einer PC104 Plus CPU Karte (PCI)
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einer seriellen RS422 Karte (PCI)
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einer Ethernet Karte (PCI)
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einer 2-kanaligen CAN Karte (PCI). Diese CAN Karte unterstützt das CANopen Protokoll.
Die PC104 Hardware
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kann im erweiterten Temperaturbereich von -40 bis +85 °C betrieben werden.
Alle verbauten Komponenten sind für diesen Temperaturbereich ausgelegt.
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ist darüberhinaus auf Rüttelfestigkeit ausgelegt und getestet.
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verfügt über einen für diese PC104 Lösung spezifisch entwickelten und gefertigten 3D Kühlkörper aus
schwarz eloxiertem Aluminium und einer von ifp entwickelten Grundplatine mit Steckverbinder zur Grundplatine
der Gesamtanwendung hin.
Krauss-Maffei-Wegmann
RSim II Remote
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ifp entwickelt eine
remote-fähige Lösung eines Simulators für Raketen.
Fehler, Munitionsarten etc. lassen sich remote Einstellen. 12 Raketen können mit
Fehlerbildern versorgt werden.
Airbus Defence & Space
Krauss-Maffei Wegmann
GPS Storage and Power Control Box
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ifp entwickelt eine Hardware
zur sicheren Speicherung und Weitergabe eines GPS Software Schlüssels.
Die Box enthält Hardware- und Softwareanteile für die sichere Speicherung, Bewertung und das Auslesen
dieses Schlüssels.
Bei der Verwaltung und Speicherung dieses Schlüssels wird auf FPGA Technik zurückgegriffen.
Im Falle drohender Kompromittierungen wird der Schlüsselspeicher
mit Hilfe eines vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
vorgeschriebenen Verfahrens gelöscht.
Airbus Defence & Space
Data Verification Device
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ifp entwickelt ein Werkzeug zur
Aufzeichnung des Datenverkehrs zwischen einer Launcher Control Unit und den Raketen. Die
Box dient zu Entwicklungs-, Test-, und Integrationszwecken
sowie der Sicherheit im Verlaufe der Tests in White Sands Missile Range.
Der mit der Box verbundene PC dient
zur Aufzeichnung und Auswertung der Daten. Die Box muss rückwirkungsfrei (passiv) arbeiten, d.h. sie
darf nicht aktiv in den Datentransfer von und zu den Raketen eingreifen. Sie prüft die Zieldaten und
visualisiert über eine Ampel die Schussfreigabe. Die aufgezeichneten Daten werden zu weiteren Analysezwecken
in einer SQL Server Datenbank hinterlegt.
Airbus Defence & Space
Entwicklung und Implementierung eines Algorithmus zum Tracking von GPS Satelliten
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ifp entwickelte ifp einen Algorithmus
zum Tracking der GPS Satelliten. Der Algorithmus berechnet, ob zum Zeitpunkt des Abschusses von
einem Raketenwerfer
genügend GPS Satelliten zur Führung einer Rakete zur Verfügung stehen und meldet gegebenfalls
einen negativen Fall an den Benutzer. Dieser Algorithmus ist in C++ implementiert.
Die Neigung der Rakete zum Abschusszeitpunkt, die geografische Position und die Höhe werden bei
den Berechnungen berücksichtigt.
Basis ist der WGS 84 Ellipsoid. Die Ephemerisdaten der Satelliten dienen als Basis
für die Berechnung der Position der Satelliten zum geforderten Zeitpunkt mit Hilfe einer iterativen Lösung
der Keplergleichung (vergl. Navstar Document, Global Positioning System Standard Positioning Service Signal
Specification, 2nd Edition, June 2, 1995).
Zur Bewertung der Satellitenpositionen sind Transformationen dieser Positionen in verschiedene
Koordinatensysteme (ECEF, NED, ENU) durchzuführen.
Airbus Defence & Space
Intelligenter Ethernet Hub für einen Raketen Simulator
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ifp entwickelte einen intelligenten Ethernet Hub.
Dieser Hub dient zum Routen von Verbindungen zwischen einer Launcher Control Unit, den Raketen und
einem Raketensimulator
Das Datenaufkommen zwischen der Unit, den Raketen und dem Simulator kann mit einem Monitor PC
protokolliert werden. Die Umschaltung der Unit zwischen den Raketen bzw. Simulator erfolgt über ein
spezielles Telegramm vom Monitor PC aus.
Die Anwendung auf dem Monitor PC ist mit C# .NET
realisiert. Der Einschaltverlauf der Raketen kann überwacht werden. Im Simulatormodus können dedizierte
Fehlermuster der Raketen projektiert werden. Als Kommunikationsprotokoll zwischen PC und Simulator bzw. Raketen
dient TCP/IP.
Airbus Defence & Space
Taktischer Raketen Simulator
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ifp entwickelte die Software
für einen taktischen Raketensimulator der die Raketen in einem Werfer simuliert.
Dieser Simulator unterstützt die Ausbildung der Bedienmannschaften des Werfers.
Er ist in der Lage eine Teilmenge aller verwendbaren Raketentypen zu simulieren
und kann sehr einfach mit voreingestellten Raketen - Fehlerbildern projektiert
werden. Als Basis dient ein "UNC20" des Herstellers Forth Systems.
Dieser "UNC20" enthält einen ARM7 Core. Sechs unabhängige "UNC20" Rechner
simulieren die Raketen. Ein
integrierter Webserver dient zur Projektierung der Anwendung. Weitere Microsoft
Anwendungen auf C#.NET und Visual C++ Basis dienen zu Visualisierungs- und zu Debugzwecken.
Der Simulator ist mittlerweile um einen intelligenten Ethernet Hub erweitert worden.
Dieser Hub dient zum Routen von Verbindungen zwischen einer Launcher Control Unit
und den Raketen bzw. dem Raketensimulator. Der Simulator unterstützt
u.a. die GPS geführten Waffentypen
- SMArt (Suchzündermunition Artillerie)
- Unitary (Eine Präzisionswaffe)
Das Datenaufkommen zwischen der Unit und den Raketen bzw. Simulator
kann mit einem Monitor PC protokolliert werden.
Die Umschaltung der Unit zwischen den Raketen bzw. Simulator erfolgt über ein spezielles Telegramm
vom Monitor PC aus.
Die Anwendung auf dem Monitor PC ist mit C# .NET realisiert. Der Einschaltverlauf der Raketen kann
überwacht werden. Im Simulatormodus können dedizierte Fehlermuster der Raketen projektiert werden.
Als Kommunikationsprotokoll zwischen PC und Simulator bzw. Raketen dient TCP/IP.
Airbus Defence & Space
Launcher Communication System
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ifp entwickelte die highlevel
Software eines Launcher Communication System. Es dient als Schnittstelle zwischen Kommandostelle,
Trägerfahrzeug und Waffenanlage eines luftverlastbaren Raketenwerfers.
Das Richten der Waffenanlage erfolgt über 2
Encoder als CAN Knoten. Die Richtwinkel werden in Abhänigkeit von Lagewinkeln
ermittelt und überwacht. Die Hardware in Form eines PC 104 Stacks enthält das
eigentliche CPU Board, ein CAN Board mit 2 Kanälen, ein RS 485 Board sowie ein
Ethernetboard.
Als Protokoll zwischen den CAN Knoten und einem "CANnode Master",
der als Verwaltungsdienst für die CAN Knoten dient, wird das CANopen Protokoll
verwendet. Die Implementierung des Steuerprozesses des Systems wird in C++
realisiert.
Das Waffensystem soll in der Lage sein von Lockheed Martin
hergestellte und GPS geführte Raketen abzufeuern. Hierzu müssen alle relevanten Werte eines GPS
Empfängers wie Almanac, Ephemeris etc., die im Format ICD-GPS-153C vom GPS
Space Segment geliefert werden vorgehalten und zeitgerecht an die Waffen
übertragen werden.
Die Software wurde mittlerweile
um den Waffentyp SMArt (Suchzündermunition Artillerie)
und UNITARY (eine Präzisionswaffe) erweitert. Beim Einsatz des Waffentyps SMArt werden
die Wetterdaten im Zielgebiet in die Subgeschosse übertragen.
Im April 2006 erfolgte am Capo San Lorenzo auf Sardinien der erste erfolgreiche
Schuss einer solchen Rakete in Europa.
Startvideo als mp4 Datei :
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Startvideo als mpg Datei :
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Thales France
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Krauss Maffei Wegmann
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Airbus Defence & Space
sind u.a. als weitere Unternehmen an diesem Projekt beteiligt.
Thales Communications, Italy
Wartungswerkzeug im Rahmen eines MIL Projektes
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ifp entwickelte ein Wartungswerkzeug für den Kampfpanzer Leopard I. Dieses
Werkzeug erlaubt die Visualisierung des Wartungsablauf sowie die Darstellung
auftretender Fehler bei der Wartung. Der Ablauf sowie die darzustellenden
Fehlertexte und Aktionen sind in einer SQL Server 2000 Datenbank hinterlegt.
Der Zugriff auf die Datenbank erfolgt per ADO (ActiveX Data Objects). Die
Visualisierungkomponenten sind als ActiveX und ATL Objekte realisiert. Als
Entwicklungsumgebung wurde Visual Studio 6 eingesetzt (Visual C++ und Visual
Basic). Die Daten werden über einen MIL Bus bereitgestellt. Der
Entwicklungszyklus wurde gemäss dem "Vorgehensmodell der Bundeswehr" gesteuert.
Krauss-Maffei Wegmann (Kassel)
Avionik
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Systemanalyse, Implementierung, Test und Dokumentation von Funktionen wie
Error-Routing, BITE und militärische Aufklärungsdienste in die Flugrechner von
Airbus A320 und MRCA-Tornado.
Litef GmbH, Freiburg
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